„Zwischen den Zäunen“ ist das neuste Filmprojekt des Konstanzer Regisseurs Jürgen Weber. Der Kurzfilm soll im Frühjahr 2020 erscheinen und auf Filmfestivals ein Forum finden. Im Oktober 2019 haben die Dreharbeiten in Konstanz und am Originalschauplatz der Geschichte, im piemontesischen Cannobio am Lago Maggiore, begonnen.
Weber verfilmt derzeit die Kurzgeschichte „Die Tränen von Santuario della Santissima Pietà“. Der Ich-Erzähler der Kurzgeschichte kam im Jahr 2015 mit vielen Geflüchteten sowie ihren Geschichten und ihrer ausweglosen Situation in Berührung. Als er ein Jahr später zu einer Fernwanderung in die italienischen Alpen aufbricht stößt er auf den ersten Schritten durch die engen Gassen Cannobios zufällig auf die Wallfahrtskirche „Santuario della Santissima Pietà“ und tritt ein. Obwohl er keinen religiösen Bezug zum Pilgerort hat brechen in der Stille die Geschichten der Geflüchteten und die Emotionen über ihn herein. Sein Weg bekommt fortan eine andere Bedeutung.
In seinem Autorenfilm verbindet Jürgen Weber die Kurzgeschichte mit dem Gedicht „Hunderttausend stumme Schreie“, die als Prolog und Epilog Assoziationen zu hoffnungslosen Fluchtwegen und den schier unüberwindlichen Außengrenzen der Europäischen Union schafft.
Eine schlichte Bildsprache setzt auf die Details und zeigt kaum offene Einstellungen. Die Szenen sollen so intensiv und intim wirken, so der Regisseur. Die Kurzgeschichte verzichtet ganz auf Dialoge und wird neben den intensiven Bilddetails nur von den Einschüben des Ich-Erzählers getragen.
(c) Querwege, Konstanz